Im Weinberg

Wir sehen den Weinberg als ein Ökosystem, das durch die komplexe Vernetzung der hohen biologischen Vielfalt sein Gleichgewicht findet.

Die Biodiversität des Bodens ist der entscheidende Faktor für die Entfaltung des Terroirs und die Widerstandsfähigkeit der Rebe.

Die Rebe, ein lebender Organismus, kann sich nur in Symbiose mit zahlreichen anderen Organismen entfalten und behaupten.

 

30% ihrer Energie verwendet die Rebe zur Erzeugung von Wurzelexsudaten (z.B. Kohlenhydrate). Mit diesen versorgt eine ausgewachsene Pflanze bis zu 5 Billionen Mikroorganismen. Das sind mehr als 50.000 Arten (Bakterien, Pilze, Protozoen, Namatoden), mit denen sie ein Geschäft eingeht und im Gegenzug wichtige mineralische Nährstoffe, Wasser und Schutz vor Parasiten erhält.

 

Dieses artenreiche Netzwerk im Wurzelbereich der Rebe kann durch Insektizide, Herbizide, Fungizide, Mineraldünger und falsche Bodenbearbeitung geschwächt und aus dem Gleichgewicht gebracht werden.

 

Charakteristische Terroirweine können nur dann entstehen, wenn den Rebwurzeln die symbiotische Vernetzung mit der vielfältigen Bodenfauna erhalten bleibt, so dass die Rebe sich ihr Nährstoffsystem und ihre Nährstoffvielfalt organisieren kann.

Eine Biene während der Bestäubung einer Pflanze im artenreichen Ökosystem Weinberg

Wilde Erdbeeren in einem ökologisch bewirtschafteten Weinberg

Pflanzen als Schnittstelle zwischen den Lebensräumen unter und über der Erdoberfläche knüpfen in beiden Ebenen vielfältige Partnerschaften mit ihrer natürlichen Umgebung. Je größer die Pflanzenvielfalt ist, desto mehr Insekten, Vögel, Reptilien usw. werden angelockt, die sich durch Konkurrenz gegenseitig regulieren.

Deshalb findet man in unseren Weinbergen neben den Reben auch beispielsweise wilde Erdbeeren oder Fenchel.

 

Bei Monokulturen sieht das anders aus. Die pflanzliche Vielfalt wird zerstört und es findet zugleich eine Negativselektion von Bakterien und Pilzen statt.

 

In der Monokultur finden nur diejenigen Tierarten einen Lebensraum, die auf der einen verbliebenen Kulturpflanze ihre Nahrungsgrundlage finden. Sind dies unerwünschte Arten, helfen auch Fungizid- und Insektizidspritzung nur kurzfristig, da die Negativselektion noch verstärkt wird. Resistenzbildung, neue und höher dosierte Mittel sind erforderlich.

 

Auch außerhalb der Weinberge setzen wir uns für die Nachhaltigkeit im Weinbau ein. Mit einem sorgsamem Umgang von Ressourcen bei der Flaschenausstattung und dem Einsatz von Solarpanelen hier im Weingut, wollen wir den ökologischen Fußabdruck unserer Weine so klein wie möglich halten.