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Ein Jahr – ein Wein. #2

Seit dem letzten Beitrag hat sich schon wieder was im Weinberg getan. Der April zeigt sich von seiner besten Seite – Schnee- und Eisregen wechselt sich mit strahlendem Sonnenschein.

Die Augen der Reben sind schon wieder etwas weiter angeschwollen und so langsam lassen sich die ersten Blattspitzen erkennen. 

Die Knospe der Rebe treibt aus.
Die Rebe kurz vor dem Austrieb.

Noch ein paar Tage warmes Wetter und die Reben treiben aus.  Probleme können nun durch den Rhombenspanner entstehen. Die Raupen lieben es,  diese angeschwollenen Augen auszufressen. Bei großem Befall müssen die Raupen des Rhombenspanners abgesammelt werden. Da er sich sehr gut tarnen kann und kaum vom Holz der Rebe zu unterscheiden ist, muss man leicht gegen die Reben klopfen. Aufgeschreckt von der Erschütterung seilen sich die Raupen an einem dünnen Faden ab.

Bisher traten bei uns nur vereinzelt ausgefressene Augen auf. 

Sind die Reben einmal ein Stück weit ausgetrieben, ist die Gefahr durch Rhombenspannerfraß gebannt.

 

Im Bild sieht man außerdem einen so genannten Pheromondispenser. Die Frage nach dem Zweck des Dispensers wird in unseren Führungen sehr oft beantwortet, denn man findet sie in den meisten Weinbergen.

Diese Ampullen wurden, wie jedes Jahr, gemeinschaftlich mit unseren Winzerkollegen ausgebracht. Denn sie sind nur wirkungsvoll, wenn eine große zusammenhängende Weinbergsfläche ausgehangen wird.

Diese Methode (Verwirrungsverfahren) schützt unsere Reben vor dem Befall durch den Traubenwickler. Denn diese Ampullen enthalten einen Duftstoff, der die Paarung der Traubenwickler erschwert. So können wir auf den Einsatz von Insektiziden komplett verzichten. Und das lohnt sich gleich doppelt. Da keine Insektizide verwendet werden, kommen auch mehr Nützlinge im Weinberg vor.  Spinnen, Schlupfwespen und Raupenfliegen sind Nützlinge, die den Traubenwickler bekämpfen. 

 

Ein wichtiger Schritt dahin ist natürlich eine Artenvielfalt an Pflanzen, die diese Nützlinge anzieht und eine Lebensgrundlage für sie bildet.

Deshalb haben wir in vielen Weinbergen eine Biodiversitätsmischung der Firma Camena eingesät. 

 

Dazu wird die bestehende Begrünung "umgebrochen" und der Samen wird eingesät.  Im rechten Bild sieht man den Weinberg, in dem jedes Jahr unsere Gutsabfüllung trocken wächst.

Da noch ein paar Kilo Samen übrig waren, haben wir uns noch an einer so genannten Direktsaat versucht. Der Vorteil bei der Direktsaat liegt darin, dass man das Saatgut direkt in die bestehende Begrünung sät, ohne diese zerstören zu müssen.

Das spart Zeit und schont den Boden. Doch wie wir feststellen  mussten, ist es im Weinberg nicht ganz so einfach umzusetzen. Große Schiefersteine, Unebenheiten und die bestehende Begrünung erschweren die  direkte Saat.

Jetzt können wir die beiden Verfahren direkt miteinander vergleichen. Wir sind sehr gespannt, welche Variante am Ende die Nase vorne haben wird.

 

 

 

Bei der Direktsaat wird die bestehende Begrünung nicht komplett zerstört.
Direktsaat im Weinberg

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